Mari­en­müns­ter: Ers­ter Spa­ten­stich für MVZ-Neu­bau in Vörden

Mari­en­müns­ter-Vör­den

Die kleins­te Stadt im Kreis Höx­ter ist in ganz West­fa­len-Lip­pe Vor­rei­te­rin für die Lösung einer drän­gen­den Zukunfts­auf­ga­be: Mit dem ers­ten Spa­ten­stich hat der Neu­bau des kom­mu­na­len Medi­zi­ni­schen Ver­sor­gungs­zen­trums (MVZ) in Vör­den offi­zi­ell begon­nen. Bür­ger­meis­ter Josef Suer­mann ord­ne­te die­sen Start­schuss am Diens­tag (26. August) vor Ort auf der Bau­stel­le als beson­de­ren Moment für Mari­en­müns­ter ein. Denn der ers­te Spa­ten­stich lege den Grund­stein für eine wohn­ort­na­he, ver­läss­li­che medi­zi­ni­sche Betreu­ung. „Hier ent­steht ein Ort, der für die Bür­ge­rin­nen und Bür­ger der Stadt Mari­en­müns­ter und dar­über hin­aus Gesund­heit, Sicher­heit und Zuver­sicht bedeu­tet und den­je­ni­gen, die hier arbei­ten, ein moder­ner und attrak­ti­ver Arbeits­platz sein wird“, betont der Bürgermeister.

Ärz­te sind jetzt angestellt

Die­ser Ort liegt auf dem ehe­ma­li­gen Wan­der­park­platz in Vör­den – nur einen Stein­wurf weit ent­fernt von der frü­he­ren Gemein­schafts­pra­xis „Dr. Lun­e­mann & Krahn“ und der gegen­über­lie­gen­den Apo­the­ke. Die Pra­xis ist im Früh­jahr 2024 von der neu gegrün­de­ten „MVZ Mari­en­müns­ter GmbH“ über­nom­men wor­den. Neu an dem Modell ist, dass die Ärz­tin­nen und Ärz­te im MVZ nicht selbst­stän­dig, son­dern ange­stellt sind.  Das bringt gere­gel­te und fle­xi­ble Arbeits­zei­ten anstel­le der 60-Stun­den-Woche eines frei­be­ruf­li­chen Pra­xis­in­ha­bers mit sich. Die Ärz­tin­nen und Ärz­te kön­nen sich ohne die Büro­kra­tie und unter­neh­me­ri­sche Ver­ant­wor­tung voll und ganz auf ihre medi­zi­ni­sche Arbeit am Pati­en­ten konzentrieren.

Die Rech­nung, dass das Ange­stellt-sein Ärz­te anlockt, geht in Mari­en­müns­ter bereits auf. „Wir sind mit zwei Ärz­ten gestar­tet. Jetzt sind es schon vier“, berich­tet MVZ-Geschäfts­füh­re­rin Gabrie­le Dos­tal. Das sei eine Erfolgs­sto­ry. Zu den bei­den Neu­en, die in Mari­en­müns­ter ange­heu­ert haben, gehört auch ein Neu­ro­lo­ge. Und Olga Krahn, frü­he­re Pra­xis-Mit­in­ha­be­rin, wird bald eine jun­ge Wei­ter­bil­dungs­as­sis­ten­tin im MVZ bei ihrer Fach­arzt­aus­bil­dung zur All­ge­mein­me­di­zi­ne­rin beglei­ten – „sodass die jun­ge Frau viel­leicht mei­ne Pati­en­ten übernimmt“.

Jun­ge Ärz­tin in den Startlöchern

Die­se sind Olga Krahn in den 30 Jah­ren ihrer Tätig­keit als Haus­ärz­tin ans Herz gewach­sen. Daher kön­ne sie nicht, wie sie betont, mit gutem Gewis­sen in den Ruhe­stand gehen, ohne die Pati­en­ten wei­ter ver­sorgt zu wis­sen. Jetzt ste­hen die Aus­sich­ten gut. Denn die ange­hen­de All­ge­mein­me­di­zi­ne­rin, eine jun­ge Mut­ter, ist mit ihrer Fami­lie bereits in Mari­en­müns­ter ansäs­sig gewor­den. „Es macht sich bezahlt, dass wir attrak­ti­ves Bau­land geschaf­fen haben“, schluss­fol­gert Bür­ger­meis­ter Suer­mann. Die klei­ne Kom­mu­ne denkt ganz­heit­lich, wenn es dar­um geht, attrak­tiv für jun­ge Ärz­te zu sein. Wie sich jetzt zeigt, trägt die­se Poli­tik Früchte.

Mehr als zufrie­den sei­en auch die Pati­en­ten mit dem Ver­sor­gungs­zen­trum. Olga Krahn erlebt die Stim­mung unter ihnen am (Noch)-Standort, der ehe­ma­li­gen Gemein­schafts­pra­xis, als durch­weg gut. „Sie sind unwahr­schein­lich dank­bar und posi­tiv ein­ge­stellt“, bilan­ziert die Ärztin.

Gesund­heits­zen­trum im Aufbau

Zusam­men mit Bür­ger­meis­ter Josef Suer­mann weist sie auch dar­auf hin, dass der Umbau der Pri­vat­räu­me von Dr. Tobi­as Lun­e­mann  durch den  Umzug in den Neu­bau nicht umsonst sein wird: Mit poten­zi­el­len Nach­mie­tern aus dem Gesund­heits­be­reich, einer Osteo­path­in und einer Ergo­the­ra­peu­tin, lau­fen Vor­ver­hand­lun­gen. Zusam­men mit der bestehen­den Phy­sio­the­ra­pie­pra­xis, der Apo­the­ke und dem MVZ im neu­en Ärz­te­haus ent­ste­he also ein klei­nes Gesund­heits­zen­trum, sagt Bür­ger­meis­ter Josef Suermann.

Des­sen Herz­stück, das neue Ärz­te­haus, soll in einem Jahr bezugs­fer­tig sein. Wenn kein stren­ger Win­ter einen Strich durch die Rech­nung macht, sieht Archi­tekt Mat­thi­as Aus­ter­mann aus Müns­ter die­ses sport­li­che Ziel als erreich­bar an.

15 Behand­lungs- und Diagnostikräume

Der eben­erdi­ge, recht­ecki­ge Bau mit einem Schen­kel par­al­lel zur Hog­ge soll 15 Behand­lungs- und Dia­gnos­tik­räu­me umfas­sen und ist damit so aus­ge­legt, dass fünf bis sechs Ärz­te lang­fris­tig im MVZ tätig sein kön­nen. Das Inves­ti­ti­ons­vo­lu­men liegt, ohne die Außen­an­la­gen, bei 2,6 Mil­lio­nen Euro. Die Fas­sa­den des neu­en Ärz­te­hau­ses wer­den ver­klin­kert. Gro­ße Fens­ter­ele­men­te las­sen rund­um viel Licht herein.

Über eine Luft-Was­ser-Wär­me­pum­pe wird das neue Ver­sor­gungs­zen­trum  mit rege­ne­ra­ti­ver Ener­gie beheizt. Strom „lie­fert“ Pho­to­vol­ta­ik auf dem Flach­dach. „Trotz des Baum­be­stan­des rings­her­um kommt genug Son­ne an“, berich­tet Archi­tekt Aus­ter­mann. Die größ­ten Bedar­fe an Strom könn­ten daher abge­deckt wer­den, „sodass wir rela­tiv aut­ark sein werden“.

Anfang Novem­ber soll Roh­bau stehen

Was Dia­gnos­tik- und Appa­ra­te­me­di­zin angeht, „sind wir gut auf­ge­stellt“, kon­sta­tiert der Neu­ro­lo­ge im Ärz­te­team, Ste­fan Brü­chert. Das MVZ hat erst kürz­lich ein neu­es, leis­tungs­fä­hi­ges Ultra­schall­ge­rät angeschafft.

Die­ses zieht natür­lich mit um. Den Fahr­plan bis dahin skiz­zier­te der Archi­tekt beim ers­ten Spa­ten­stich: Ende Okto­ber oder Anfang Novem­ber soll der Roh­bau ste­hen. Für die­se Arbei­ten hat die hei­mi­sche Fir­ma Büker Bau aus Kol­ler­beck den Zuschlag bekom­men. Im Janu­ar 2026 sol­len die Fens­ter ein­ge­baut wer­den. Dann folgt bis Juli der Innen­aus­bau. „Ende August tref­fen wir uns dann zur Eröff­nung“, stellt Mat­thi­as Aus­ter­mann in Aussicht.

Zen­trum wird vie­len Men­schen dienen

Bis dahin wächst, so Bür­ger­meis­ter Suer­mann, „ein Zen­trum, das vie­len Men­schen die­nen wird“. Sein Dank gel­te allen, die die­ses Vor­ha­ben mög­lich machen: dem Pla­ner, den Bau- und Hand­werks­be­trie­ben, den Ver­ant­wort­li­chen in Poli­tik und Ver­wal­tung, sowie all jenen, die hier bald ihre Arbeit auf­neh­men wer­den. „Ohne Ihrer aller Ein­satz und Ihre Unter­stüt­zung könn­te die­ser Tag nicht stattfinden.“

Ärz­tin Olga Krahn hofft, dass der Eröff­nungs­ter­min zu hal­ten sein wird. Sie möch­te ger­ne noch ins neue Haus mit umzie­hen. Das wäre ein schö­ner Abschluss ihrer dann mehr als 30 Jah­re lan­gen Tätig­keit in Marienmünster.

Quel­le: https://www.westfalen-blatt.de/owl/kreis-hoexter/marienmuenster/spatenstich-medizinisches-versorgungszentrum-mvz-voerden-neubau-3379176