Kai Schött­ler: „Mari­en­müns­ter steht für Herz, Ver­stand und Zukunft“

Mari­en­müns­ter

Es tren­nen sie 44 Jah­re Lebens­er­fah­rung – den­noch zie­hen sie an einem Strang und bli­cken gemein­sam nach vorn: Rats­herr Elmar Stri­cker (80) lei­te­te die Ver­ei­di­gung von Bür­ger­meis­ter Kai Schött­ler (36). Es gab auch eini­ge Überraschungen.

Die­se Rats­sit­zung dürf­te in 2025 der wohl wich­tigs­te Aus­tausch im poli­ti­schen Raum gewe­sen sein. Denn gemein­sam haben die neu gewähl­ten Rats­mit­glie­der mit dem Ver­wal­tungs­chef Kai Schött­ler an der Spit­ze die Wei­chen für die zukünf­ti­ge Arbeit im Kom­mu­nal­par­la­ment gestellt. So ging es auch um die Beset­zung und Zahl der Fach­aus­schüs­se sowie um die Stell­ver­tre­ter des Bür­ger­meis­ters. Und da gab es gleich zu Beginn der Sit­zung „lan­ge Gesich­ter“ bei den Grünen.

Denn die ande­ren bil­de­ten über­ra­schend eine Zähl­ge­mein­schaft und stell­ten damit ein deut­li­ches, star­kes Votum. CDU, UWG, WGB und SPD hat­ten sich vor der gehei­men Abstim­mung für die Wahl von Josef Büker aus Kol­ler­beck (CDU, 1. Stell­ver­tre­ter des Bür­ger­meis­ters) und Thors­ten Höl­ting aus Vör­den (UWG, 2. Stell­ver­tre­ter) aus­ge­spro­chen. Die Grü­nen, die nur noch mit zwei Sit­zen im Rat ver­tre­ten sind und sich damit im Ver­gleich zur letz­ten Legis­la­tur­pe­ri­ode „hal­biert“ haben, schlu­gen zwar noch Jut­ta Fritz­sche als Stell­ver­tre­te­rin des Bür­ger­meis­ters vor.

CDU, UWG, SPD und WGB bil­den Zählgemeinschaft

Am Ende blieb es aber beim Vor­schlag der Zähl­ge­mein­schaft, der bei nur zwei Gegen­stim­men mehr­heit­lich klar die Zustim­mung erhielt. CDU-Frak­ti­ons­chef Mathi­as Schmidt sag­te zu die­ser ers­ten gemein­sa­men Ent­schei­dung: „Die Beset­zung gibt das Ergeb­nis der Kom­mu­nal­wahl wieder!“

Elmar Stri­cker ist mit sei­nen 80 Lebens­jah­ren das ältes­te Rats­mit­glied im neu­en Stadt­par­la­ment und star­tet in sei­ne nun­mehr zehn­te Legis­la­tur­pe­ri­ode. Er ver­ei­dig­te Kai Schött­ler als neu­en Bür­ger­meis­ter durch Ver­le­sen und Nach­spre­chen der Ver­pflich­tungs­for­mel – und führ­te ihn in fei­er­li­cher Form in sein Amt ein. Kai Schött­ler ist damit der ach­te Bür­ger­meis­ter der noch jun­gen Großgemeinde.

Einen Will­kom­mens­gruß rich­te­te Stri­cker auch an die neu­en Rats­mit­glie­der. Stri­cker: „Wir sind eine star­ke Stadt mit einer star­ken Gemein­schaft. Und wir muss­ten kei­nen Bür­ger­meis­ter­kan­di­da­ten ein­flie­gen. Bei uns kom­men sie aus der Mit­te!“ Mit mehr als 70 Pro­zent der Wäh­ler­stim­men bei der Kom­mu­nal­wahl 2025 habe es einen star­ken Ver­trau­ens­be­weis für Kai Schött­ler gegeben.

Stri­cker beton­te: „Wir haben in Mari­en­müns­ter einen fai­ren Wahl­kampf erlebt. Wir kön­nen uns alle in die Augen schau­en und brau­chen nichts auf­zu­ar­bei­ten. Wir wer­den wei­ter­hin fair mit­ein­an­der zusam­men­ar­bei­ten, um unse­re Stadt wei­ter voranzubringen!“

Schött­ler liegt Hei­mat sehr am Herzen

In sei­ner ers­ten Rede vor dem Stadt­rat Mari­en­müns­ter stell­te Kai Schött­ler fest, dass das Amt des Bür­ger­meis­ters von jeman­dem beklei­det wer­de, dem sei­ne eige­ne Hei­mat am Her­zen lie­ge. „Ich woh­ne und lebe gern in unse­rer schö­nen Hei­mat­stadt – und das soll auch in Zukunft so bleiben.“

An die Mit­glie­der des Stadt­par­la­men­tes gerich­tet, sag­te Schött­ler: „Heu­te beginnt auch für Sie eine neue Wahl­pe­ri­ode. Wir alle tra­gen Ver­ant­wor­tung – jede und jeder in die­sem Raum. Ein Bür­ger­meis­ter kann viel ansto­ßen, aber er kann nichts allein bewir­ken.“ Mari­en­müns­ter ste­he für „Herz, Ver­stand und Zukunft.“

So sei ein Trai­ner auch nur so gut wie sei­ne Mann­schaft. Schött­ler: „Mei­ne Tür und auch mei­ne Ohren wer­den jeder­zeit offen sein. Ich wer­de offen und trans­pa­rent han­deln. Und ich wer­de immer ver­su­chen, Ent­schei­dun­gen im Sin­ne unse­rer gan­zen Stadt zu tref­fen – nicht nur für ein­zel­ne Orts­tei­le oder Interessen.“

Rich­ti­ge Inves­ti­tio­nen in die Zukunft

Mari­en­müns­ter hät­te in der Ver­gan­gen­heit gezeigt, dass die Kom­mu­ne nicht nur spa­ren, son­dern auch die rich­ti­gen Inves­ti­tio­nen in die Zukunft täti­gen konn­te. „Die­sen Weg soll­ten wir kon­se­quent wei­ter­ge­hen. Es muss uns gelin­gen, finan­zi­ell nach­hal­tig zu arbei­ten, auch im Sin­ne der Gene­ra­tio­nen­ge­rech­tig­keit – auch das ist Nach­hal­tig­keit“, unter­strich Schött­ler. Eine wich­ti­ge Auf­ga­be in Mari­en­müns­ter wer­de es sein, die Ein­woh­ner­zah­len sta­bil zu halten.

Das Resü­mee des jun­gen Bür­ger­meis­ters: „Wir haben enga­gier­te Bür­ge­rin­nen und Bür­ger, star­ke Ver­ei­ne, eine leben­di­ge, kri­sen­si­che­re mit­tel­stän­di­sche Wirt­schaft und eine gute Land­wirt­schaft. Wir haben ver­läss­li­che Nach­bar­schaf­ten und über­all Men­schen, die Ver­ant­wor­tung über­neh­men – ob im Ehren­amt, in der Feu­er­wehr, in der Pfle­ge, in der Kir­che oder im Ver­ein. Die­se Gemein­schaft ist unser größ­tes Kapital!“

Schött­ler sieht sein neu­es Amt nicht als Aus­zeich­nung, son­dern als Ver­pflich­tung: „Als Ver­pflich­tung, zuzu­hö­ren, zu ver­bin­den und zu gestal­ten. Ich freue mich auf die kom­men­den Jahre.“

Im wei­te­ren Ver­lauf der Sit­zung, in der auch alle Rats­mit­glie­der offi­zi­ell ver­pflich­tet wor­den sind, gab es mit dem ers­ten Beschluss auch gleich ein ein­stim­mi­ges Ergeb­nis – und zwar, wel­che Aus­schüs­se für die neue Legis­la­tur­pe­ri­ode gebil­det wer­den. Es sind: Haupt‑, Finanz- und Bil­dungs­aus­schuss; Betriebs­aus­schuss; Rech­nungs­prü­fungs­aus­schuss; Wahl­prü­fungs­aus­schuss; Wahl­aus­schuss; Aus­schuss für Umwelt, Pla­nen und Bau­en; Aus­schuss für Wirt­schaft, Tou­ris­mus und Kul­tur sowie die Orts­aus­schüs­se in Alten­ber­gen, Bre­den­born, Kol­ler­beck und Vörden.

Maxi­mi­li­an Tuma ist neu­er Kämmerer

Bestä­tigt wur­de auch der Vor­schlag der Ver­wal­tung, den bis­he­ri­gen Mit­ar­bei­ter des Bau­am­tes, Maxi­mi­li­an Tuma, zum 6. Novem­ber 2025 zum neu­en Käm­me­rer der Stadt in der Nach­fol­ge von Schött­ler zu bestel­len. Bei einer Ent­hal­tung stimm­ten alle Rats­mit­glie­der für Tuma, der krank­heits­be­dingt an dem Abend nicht dabei sein konnte.

Quel­le: https://www.westfalen-blatt.de/owl/kreis-hoexter/marienmuenster/kai-schoettler-buergermeister-stadtrat-vereidigung-3427681